Unsere Integrationsscouts sind Auszubildende, die Mentoren für die neuen Azubis in Ihrem Betrieb 

werden.

Einblick ins Projekt

Das Projekt vernetzt Azubis mit und ohne Einwanderungsbiografie. In einem geschützten Raum besprechen sie persönliche Probleme in der Ausbildung und erkennen, dass besonders Azubis, die noch nicht lange in Deutschland sind, auf externe Hilfe angewiesen sind. Sie entwickeln Ideen zur Verbesserung der Integration in ihren Ausbildungsbetrieben und werden zu Diskriminierung und rechter Einflussnahme am Arbeitsplatz geschult. Anschließend tragen sie ihre Erkenntnisse mit Unterstützung ihrer Ausbilderinnen und Ausbilder in ihre Betriebe.

 

Das Projekt erstreckt sich über einen Monat – 3 Workshoptage in Präsenz, 2 Webinare und 1 Abschlussveranstaltung – und findet jährlich in einer anderen Region statt.

Vielen Dank an die Ausbildungsbetriebe und Azubis, die mitgemacht haben:

5 Jahrgänge Integrationsscouts

5. Jahrgang Integrationsscouts

Der 5. Jahrgang zusammen bei den Workshoptagen in Flensburg (Juni 2024).

 

Wie können Sie mitmachen?

2025 findet das Projekt in Kooperation mit der IHK Magdeburg in Sachsen-Anhalt statt. Sie möchten mit Ihren Azubis mitmachen oder haben Interesse?

Dann melden Sie sich gerne bei mayer.ida@dihk.de.

 

Teilnahmevoraussetzungen:

  • 2-4 Azubis pro Betrieb
  • gemischte Konstellation aus Azubi(s) mit und ohne Flucht- / Zuwanderungshintergrund
  • Mindestalter: 18
  • Mindestsprachkenntnisse: B1/B2

2022/2023

3. Jahrgang

der Integrationsscouts

Juli 2022

Die Integrationsscouts aus 6 Unternehmen in Berlin und Schleswig-Holstein & ihre Ideen sind...


Fachbegriffe lernen per App

5 Fragen an unsere Integrationsscout

Isabel Hoffmann


Veröffentlicht am: 18.11.2022

Die Idee der ProFenster Weichsel GmbH


Für die ProFenster GmbH hat Isabel Hoffmann eine Idee entwickelt, um die Kommunikation im Arbeitsalltag zu verbessern - Fachbegriffe lernen per App.

Die Idee in ein paar Sätzen …
Eine App, in der Azubis oder Mitarbeiter*innen Fotos von schwierigen Begriffen einfügen können. Darunter wird jeweils das passende Wort in deutscher Sprache und in der Muttersprache erfasst. Bei regelmäßigen Terminen erklären die Ausbilder*innen all diese schwierigen Begriffe.


Wie wird die Idee im Betrieb umgesetzt?
Grundsätzlich muss keine neue App programmiert werden. Man kann bei der Umsetzung auf bestehende Apps (z. B. die „Lunes“ App) zurückgreifen. Im ersten Schritt muss sichergestellt werden, dass alle teilnehmenden Azubis die App installiert haben und verstehen. Anschließend müssen mit den Ausbilder*innen regelmäßige Termine für die Erklärung der Begriffe verabredet werden.


Was bewirkt die Idee?
Die Kommunikation im Arbeitsalltag funktioniert besser, weil ausländische Mitarbeiterinnen Fachbegriffe schneller verstehen und anwenden können. Die regelmäßigen Treffen tragen außerdem zum gegenseitigen Verständnis zwischen Ausbilderinnen und Azubis bei. Alternativ können diese Treffen auch von erfahrenen Azubis durchgeführt werden.


Durch das Projekt haben wir gelernt, ...
… dass es sehr viele Möglichkeiten gibt, Mitarbeiterinnen und Azubis mit geringen Deutschkenntnissen zu unterstützen. Außerdem konnte ich durch die Interviews einen Einblick gewinnen, was für diese Mitarbeiterinnen wichtig ist und welche Probleme es gibt, die zu lösen sind.


Partners in Crime

5 Fragen an unsere Integrationsscouts 

Raquel Gomes und Amelie Tousch


Veröffentlicht am: 18.11.2022

Die Idee der DIHK


Für die DIHK haben Raquel Gomes und Amelie Tousch eine Idee entwickelt, um Mitarbeiter*innen mit Migrations- oder Fluchthintergrund das Ankommen und die Integration in die Organisation zu erleichtern - Partners in Crime.

Die Idee in ein paar Sätzen …

Es gibt feste Ansprechpartner*innen, die in der Rolle von „guten Gastgeberinnen“ Mitarbeiter*innen mit Flucht- oder Migrationshintergrund unterstützen und ein Hilfedokument erstellen. Bei Fachbereichswechseln können sich die neuen Bereichsleiter*innen und Kolleg*innen wichtige Informationen aus dem Dokument holen.


Wie wird die Idee im Betrieb umgesetzt?
Mit einer Ansprechperson wird den Mitarbeiter*innen mit Flucht- und Migrationshintergrund die Integration erleichtert. Die „guten Gastgeber*innen“ begleiten Mitarbeiter*innen auf Veranstaltungen, stellen sie den Kolleg*innen vor oder organisieren gemeinsame Mittagessen. Auch bei bürokratischen Angelegenheiten stehen „gute Gastgeber*innen“ den Mitarbeiter*innen zur Verfügung. Viele Kolleg*innen teilten unsere Meinung, dass auf das Thema Integration aufmerksam gemacht werden muss. Kolleg*innen haben uns auf das bereits existierende Paten-Programm aufmerksam gemacht, auf dem wir weiter aufbauen konnten.


Was bewirkt die Idee?
Wir möchten Mitarbeiter*innen mit Migrations- oder Fluchthintergrund das Ankommen und die Integration in die Organisation erleichtern. Vor allem Einsamkeit und Bürokratie erschweren ihnen den Arbeitsalltag. Außerdem möchten wir auf das Thema Integration aufmerksam machen und ein allgemeines Bewusstsein schaffen.


Durch das Projekt haben wir gelernt, ...
… dass es zu einer Ideenentwicklung dazugehört, auch einmal nicht mehr weiterzuwissen, wenn man z. B. negatives Feedback erhalten hat oder die Idee noch einmal vollständig ändern muss.


Sommerfest für alle

5 Fragen an unsere Integrationsscouts 

Alea Franke, Amirabbas Rezaei Anousheh,Amer Shabak und Ahmad Alnajem


Veröffentlicht am: 18.11.2022

Die Idee vom Marotzke Malereibetrieb


Für den Marotzke Malereibetrieb haben Alea Franke, Amirabbas Rezaei Anousheh,Amer Shabak und Ahmad Alnajem eine Idee entwickelt, um Vorurteilen gegenüber Kolleg*innen mit Flucht- oder Migrationshintergrund entgegenzuwirken - bei einem Sommerfest für alle.

Die Idee in ein paar Sätzen …
Um Vorurteilen gegenüber Kolleg*innen mit Flucht- oder Migrationshintergrund entgegenzuwirken bzw. solche Vorurteile gar nicht erst aufkommen zu lassen, soll ein Sommerfest, beispielsweise mit einem Fußballturnier, veranstaltet werden. Die Kolleg*innen lernen sich dabei besser kennen und die Integration in den Betrieb geschieht spielerisch.


Wie wird die Idee im Betrieb umgesetzt?
Je nach Sprachkenntnissen der Azubis und Rahmenbedingungen im Betrieb gibt es verschiedene Möglichkeiten für die Umsetzung. Die Organisation könnte z. B. ein Projekt sein, das jährlich von einer Gruppe junger Gesell*innen oder Azubis durchgeführt wird. So könnte auch der Organisationsprozess bereits Teil der Integration in den Betrieb sein. Wichtig ist, das im ersten Schritt bei der Belegschaft abgefragt wird, wie ein Sommerfest aussehen müsste, damit möglichst viele Kolleg*innen Spaß daran hätten.


Was bewirkt die Idee?
Das Arbeitsklima und die Zusammenarbeit verbessern sich, wenn Kolleg*innen sich auch auf einer privateren Ebene kennenlernen, gegenseitige Bedürfnisse verstehen und Verständnis füreinander entwickeln. Mitarbeiter*innen mit Migrations- oder Fluchthintergrund finden leichter Anschluss im Betrieb und haben weniger Hemmungen, Fragen zu stellen.


Durch das Projekt haben wir gelernt, ...
…dass Integration immer noch ein wichtiges Thema ist, was bedauerlicherweise immer noch auf zu viele taube Ohren stößt.


Cleverlearning

5 Fragen an unsere Integrationsscouts 

Melina Bruß und Buket Aktas


Veröffentlicht am: 18.11.2022

Die Idee vom IT-Dienstleistungszentrum Berlin


Für das IT-Dienstleistungszentrum Berlin haben Melina Bruß und Buket Aktas eine Idee entwickelt, um die Kommunikationswege im Betrieb zwischen Auszubildenden und Expert*innen zu vereinfachen - einfach Cleverlearning.

Die Idee in ein paar Sätzen …
Cleverlearning ist ein Format zwischen Auszubildenden und Studierenden, den sogenannten Stuzubis, und Expert*innen im Betrieb. In einem wiederkehrenden Termin gehen die Expert*innen auf Fragen zu fachspezifischen und anderen Themen ein, die sich für die Stuzubis bei der betrieblichen Arbeit oder im Oberstufenzentrum ergeben.


Wie wird die Idee im Betrieb umgesetzt?
Zunächst müssen erfahrene Mitarbeiter*innen auf ihrem Gebiet als Expertinnen gefunden werden, die sich für die Termine zur Verfügung stellen. Dann wird ein Raum organisiert, in dem das Format regelmäßig stattfinden kann. Ggf. wird ein Serientermin angelegt, bspw. in Microsoft Teams, um den Termin auch virtuell stattfinden lassen zu können. Außerdem kann die Jugend- und Auszubildenden-Vertretung (JAV) einbezogen werden. Sie kann z. B. bei der Raumsuche unterstützen oder auch Fragen der Stuzubis beantworten. So entsteht durch Cleverlearning eine Art „Austausch-Nachhilfe“- Format für die Auszubildenden und Studierenden im Betrieb.


Was bewirkt die Idee?
Cleverlearning vereinfacht die Kommunikationswege im Betrieb zwischen Stuzubis und Expert*innen. Mit den regelmäßigen Terminen für Nachhilfe und Austausch wird für Auszubildende und Studierende eine dauerhafte Anlaufstelle geschaffen, bei der sie offene Fragen klären können.


Durch das Projekt haben wir gelernt, ...
dass man, wenn man eine neue Idee entwickelt, viel miteinander kommunizieren muss, weil immer wieder neue Gedanken zur Idee dazukommen. Es war auch schön zu sehen, dass die Stuzubis uns gerne Feedback zur Idee gegeben und an unseren Umfragen teilgenommen haben.


Komm doch zu Papa

5 Fragen an unsere Integrationsscouts 

Sadek Alnesma und Leon Schmied


Veröffentlicht am: 18.11.2022

Die Idee der TraveNetz GmbH


Für die TraveNetz GmbH haben Sadek Alnesma und Leon Schmied eine Idee entwickelt, um die Einführung in die jeweilige Arbeitswelt zu erleichtern - Komm doch zu Papa.

Die Idee in ein paar Sätzen …
Azubis und neue Kolleg*innen ohne Vorerfahrungen werden oft in Fachbereiche „hineingeworfen“. Sie kennen die Fachbegriffe und Abkürzungen nicht. Sie wissen nicht, was auf sie zukommt, und welche Schutzausrüstung sie benötigen. Eine Bezugsperson pro Fachbereich ermöglicht die Einführung in die jeweilige Arbeitswelt.


Wie wird die Idee im Betrieb umgesetzt?
Pro Fachbereich werden zwei Azubis ausgewählt, die im Sinne von den Scouts einen Vorbereitungszettel für neue Azubis erstellen. Dieser Zettel hilft den Neuen dabei, sich einen ersten Überblick über den Betrieb zu verschaffen. Eine Bezugsperson gibt den Azubis alles Weitere mit, was sie für ihren Einstieg brauchen, beispielsweise mit Bildern und einer Übersicht über die Aufgaben und Themen. Die Azubis haben so sogar die Möglichkeit, Monteur*innen in ihren Bereichen mit Vorwissen und ggf. Vorkenntnissen zu überraschen.


Was bewirkt die Idee?
Durch die Idee ist für Menschen, die nicht in Deutschland geboren wurden, ein sanfter Einstieg in den Betrieb möglich, damit sie in den ersten Wochen nicht überfordert werden. Azubis können sich mithilfe ihrer Bezugspersonen vorbereiten und gehen mit mehr Selbstvertrauen in ihre Bereiche.


Durch das Projekt haben wir gelernt...
… wie man für das Thema Integration sensibilisiert wird und andere dafür sensibilisieren kann. Außerdem wurde ein Raum für den Austausch mit Betroffenen geschaffen – das kommt im Alltag nicht so häufig vor.


E-Mail-Vorlage

5 Fragen an unsere Integrationsscouts 

Wesam Alissa und Mike Zimmermann


Veröffentlicht am: 11.01.2023

Die Idee der Gexx aeroSol GmbH


Für die Gexx aeroSol GmbH haben Wesam Alissa und Mike Zimmermann eine Idee entwickelt, um im Falle einer rassistischen Äußerung von Kund*innen reagieren zu können - mit einer E-Mail-Vorlage.

Die Idee in ein paar Sätzen …
Montagetermine bei Kundinnen gehören zum Alltag in der Ausbildung als Elektronikerin für Energie- und Gebäudetechnik. In Einzelfällen kann es vorkommen, dass Kundinnen dabei rassistische Äußerungen gegenüber ausländisch gelesenen Mitarbeiterinnen des Montageteams von sich geben. Mit einer E-Mail an solche Kund*innen kann der Betrieb auf den Vorfall reagieren, die rassistischen Äußerungen kritisieren und seine Unternehmenswerte klarstellen.


Wie wird die Idee im Betrieb umgesetzt?
Als Erstes wird eine E-Mail-Vorlage erstellt, die Folgendes beinhaltet: eine höfliche Anrede, etwas Platz, um den jeweiligen Vorfall zu erläutern, die Haltung des Unternehmens zu rassistischen Äußerungen von Kundenseite gegenüber von Mitarbeiter*innen und die Darstellung der innerbetrieblich geltenden Werte in Bezug auf die Integration von Mitarbeiter*innen mit Migrations- oder Fluchthintergrund sowie die betriebliche Handhabe einer kulturell gemischten Belegschaft. Diese E-Mail-Vorlage wird dann bei jedem Vorfall den Umständen angepasst und von der Teamleitung an den/die Kund*in verschickt.


Was bewirkt die Idee?
Das Unternehmen repräsentiert klar seine Haltung zu Rassismus nach außen, aber auch nach innen, um Mitarbeiter*innen zu zeigen, dass der Betrieb sich für sie einsetzt und Rassismus gegenüber Mitarbeiter*innen nicht duldet.


Durch das Projekt haben wir gelernt...
dass die Idee gar nicht so groß oder ausgefallen sein muss, selbst wenn es um ein so großes Problem wie Rassismuserfahrung geht. Wenn die Idee einfach und praktisch ist, kann sie ebenso Wirkung haben. Das hoffen wir auch für unsere Idee.

2024/2025

5. Jahrgang

der Integrationsscouts

Juni 2024

Die Integrationsscouts 2024 aus 7 Unternehmen aus der Region Flensburg und ihre Ideen sind...


Strukturierter Arbeitsplan

5 Fragen an unsere Integrationsscouts 

Hong Ling Dinh, Pikri Muhammad Rezeki, Felicia Elvira Giovani und Dita Distia Ayuni


Veröffentlicht am: 25.07.2024

Strukturierter Arbeitsplan


Was ist die Idee?
Ein strukturierter Arbeitsplan soll den Besuch von Deutschkursen während der Arbeitszeit ermöglichen.  

Was bewirkt die Idee?

Bessere Deutschkenntnisse können am Arbeitsplatz bei direkten Kontakten mit Kund*innen angewendet werden. Außerdem erhöhen sie die Chance, die Abschlussprüfung zu bestehen und steigern die Motivation der Azubis, ihre Sprachkenntnisse stetig zu verbessern.

Welches Problem wird adressiert?

In der Systemgastronomie sind viele Arbeitsabläufe automatisiert. Dadurch findet kaum bis keine Kommunikation zwischen Kolleg*innen statt. Zusätzlich fallen Dienstzeiten häufig auf die Zeiten der Deutschkurse, die außerbetrieblich stattfinden. Das erschwert es den Azubis ihre Deutschkenntnisse zu verbessern.

Wie kann die Idee umgesetzt werden?
Bei der Dienstplanerstellung müssen die Zeiten der Deutschkurse der Azubis berücksichtigt werden. Dafür sammelt ein*e verantwortliche*r Azubi die Zeiten aller Azubis und reicht die Informationen an die vorgesetzte Person weiter.  

Durch das Projekt haben wir gelernt, ...

… dass der wichtigste Punkt bei der Arbeit Kommunikation ist. Es ist auch gut, wenn man keine Angst hat, das zu sagen, was man schon auf Deutsch zum Ausdruck bringen kann. Gemeinsam als Gruppe eine Lösung zu finden, war eine tolle Erfahrung.


Azubi-Meeting

5 Fragen an unsere Integrationsscouts 

Varrunan Namasivayam und Nico Staupe


Veröffentlicht am: 26.07.2024

Azubi Meeting


Was ist die Idee?

Auszubildende des Betriebs treffen sich regelmäßig, um über Herausforderungen, Probleme, aber auch positive Erlebnisse aus dem Ausbildungsalltag zu sprechen. Das Treffen wird protokolliert.  

Was bewirkt die Idee?

Der regelmäßige Austausch führt dazu, dass Konflikte frühzeitig zur Sprache kommen und gelöst werden können. Das Azubi-Meeting soll ein geschützter Raum sein, in dem auch sensible Themen angesprochen werden können, ohne dass man Konsequenzen befürchten muss. Außerdem lernen sich die Auszubildenden besser kennen und entwickeln ein besseres Verständnis für die Situation ihrer Kolleg*innen.

Welches Problem wird adressiert?

Kleine Missverständnisse oder Probleme zwischen den Mitarbeitenden werden manchmal nicht zeitnah angesprochen und gelöst, sodass sich daraus größere Konflikte entwickeln können. Es fehlt an Kommunikation untereinander.

Wie kann die Idee umgesetzt werden?

Die Integrationsscouts sprechen mit der Geschäftsführung, um die Erlaubnis für einen regelmäßigen Austausch während der Arbeitszeit zu bekommen. Wichtig ist vor allem, dass die Auszubildenden der verschiedenen Bereiche (Büro & Werkstatt) zur Teilnahme motiviert werden. Darüber hinaus ist der organisatorische Aufwand gering.

Durch das Projekt haben wir gelernt, ...

… dass Reden und Austausch immer helfen, auch wenn man manchmal nur zuhört. Der intensive Austausch in den Workshop-Tagen hat ein neues Gefühl der Verbundenheit mit anderen Auszubildenden geschaffen.


Schrexit

5 Fragen an unsere Integrationsscouts 

Konstantin Pozdnyakov, Erich Wenk, Luca Ströh und Chris Kayumba


Veröffentlicht am: 26.07.2024

Schrexit


Was ist die Idee?

Ausbildungsverhältnisse können scheitern, insbesondere dann, wenn Vorgesetzte die vielen Versuche von Azubis ignorieren, ihre Probleme und Wünsche vorzubringen. Wenn der*die Auszubildende im Betrieb keine Zukunft mehr für sich sieht, sollte er bzw. sie die Probleme regelmäßig dokumentieren, um den Wechsel des Ausbildungsbetriebs gut begründen zu können.

Was bewirkt die Idee?

Die detaillierte Dokumentation von Rechtsverletzungen gegenüber dem*der Azubi und von Schwierigkeiten, für die keine Abhilfe geschaffen wird, sorgt für eine Beweislast, die das Unternehmen zum Handeln zwingt. Entweder verbessert sich dann die Situation für den*die Azubi oder das Unternehmen entlarvt sich endgültig als unkooperativ. Die Dokumentation hilft auch Institutionen wie der zuständigen Kammer, sich des Problems bewusst zu werden und der Darstellung des*der Auszubildenden Glauben zu schenken. Für ein neues Unternehmen wird deutlich, dass der*die Azubi keine Schuld an der Situation im alten Betrieb hatte.

Welches Problem wird adressiert?

Auszubildende können in ihren Betrieben Opfer von schlechter Behandlung und Rechtsverletzungen werden (z. B. Überschreitung der Arbeitszeit, Ausübung von nicht im Ausbildungsplan enthaltener Tätigkeiten, physischer/psychischer Missbrauch). Aus Angst vor dem Verlust des Ausbildungsplatzes und Aufenthaltstitels sprechen Azubis diese Missstände nicht an oder werden von Betriebsseite ignoriert, wenn sie es doch tun.

Wie kann die Idee umgesetzt werden?

Auszubildende sollten sich zuerst immer Hilfe bei anderen Auszubildenden, Kolleg*innen oder Mitschüler*innen holen und sich bei Gesprächen mit der Geschäftsführung begleiten lassen. Auch das Angebot der Ausbildungsberatung sollte genutzt werden. Alle Mitschriften sollten von Zeug*innen oder dem Arbeitgeber unterschrieben werden (z. B. sollten die Azubis sich geleistete Überstunden von der Geschäftsführung schriftlich bestätigen lassen). Im Vordergrund steht immer die Kommunikation mit dem Betrieb und das Bemühen, eine gute Lösung zu finden. Der Betriebswechsel oder die Kündigung sollte immer der letzte Schritt sein, wenn alle anderen Versuche erfolglos waren.

Durch das Projekt haben wir gelernt, ...

… dass wir keine Angst haben müssen, etwas zu sagen, wenn wir unglücklich sind. Durch die Workshops und den informellen Austausch untereinander fühlen wir uns in unserer Meinung bestärkt, dass man mit Kommunikation und Austausch, sei es mit Vorgesetzten oder Kolleg*innen, Lösungswege finden kann.


Leitfaden für Azubis

5 Fragen an unsere Integrationsscouts 

Joy Bohn, Xenia Hoffmann und Gulzina Zhenishbekkyzy


Veröffentlicht am: 26.07.2024

Leitfaden für Azubis


Was ist die Idee?

Zum Ausbildungseinstieg wird ein Leitfaden zur Orientierung bereitgestellt. Er erklärt die Phasen der Ausbildung, gibt hilfreiche Informationsquellen an und gibt Hilfestellungen an die Hand.

Was bewirkt die Idee?

Die Azubis erhalten frühzeitig einen Überblick, was in der Ausbildungszeit auf sie zukommt und an wen sie sich ggf. wenden können. Eine Maßnahme, um Problemen und Missverständnissen entgegenzuwirken, die sich im Verlauf der Ausbildung ergeben können.

Welches Problem wird adressiert?

Azubis aus dem Ausland kennen viele Aspekte, die zur Ausbildung gehören, nicht. Wann und wo ist die Berufsschule, wer ist meine Ansprechperson im Betrieb, was ist in der Abschlussprüfung erlaubt und was nicht? Der Leitfaden gibt Auskunft.

Wie kann die Idee umgesetzt werden?

Ausbildungsverantwortliche sammeln und strukturieren wissenswerte Informationen. Die Azubis ergänzen diese Informationen. Dann wird der Leitfaden aufgesetzt, gespeichert und für die neuen Azubis ausgedruckt bzw. elektronisch zur Verfügung gestellt. Er wird außerdem regelmäßig darauf überprüft, ob alles noch aktuell und relevant ist und ggf. angepasst.

Durch das Projekt haben wir gelernt, ...

… wie wichtig es ist, einander ohne Vorurteile zuzuhören und als Ansprechpartner*in zugänglich zu sein. Wir fanden den regen Austausch untereinander sehr gut.


Azubi Café

5 Fragen an unsere Integrationsscouts 

Rosalinda Agramonte und Chris Sonntag


Veröffentlicht am: 26.07.2024

Azubi Café


Was ist die Idee?

In regelmäßigen Abständen finden Azubi-Versammlungen statt. Hier können sich Auszubildende über Probleme bei der Arbeit austauschen, einander zuhören und Mut machen.

Was bewirkt die Idee?

Die Azubis können in einem geschützten Raum über alles sprechen, was sie in ihrer Ausbildung umtreibt. Der Austausch von Azubi zu Azubi hilft, dass sich die Azubis gesehen und gehört fühlen und voneinander lernen können, wie sie mit ihren Problemen umgehen können. Die Maßnahme verbessert das Arbeitsklima rundum und Ausbildungsabbrüche werden vermieden. Auch das Image des Unternehmens steigert sich dadurch.

Welches Problem wird adressiert?

Besonders in hektischen Arbeitsphasen fühlen sich Auszubildende manchmal missachtet oder nicht wertschätzend behandelt. Das kann bei ihnen zu Unzufriedenheit führen und den Ausbildungserfolg gefährden.

Wie kann die Idee umgesetzt werden?

Die Auszubildenden suchen sich eine Vertrauensperson in der Belegschaft, die als unparteiische*r Moderator*in durch den Termin führt und auch das Protokoll erstellt. Dieses wird, wenn gewünscht, an die Ausbilder*innen/ Personalabteilung übergeben. Die Auszubildenden sind dafür verantwortlich, den nächsten Termin anzusetzen und offene Themen weiter zu besprechen.

Durch das Projekt haben wir gelernt, ...

… dass wir mit unseren Themen nicht allein sind und es zu jedem Problem eine Lösung gibt. Das Projekt hat uns geholfen, die Perspektive von anderen Menschen besser zu verstehen und dadurch besser miteinander klarzukommen.


Communication is key

5 Fragen an unsere Integrationsscouts 

Lara-Anina Mölck, Luisa Tran und Niny Phuaprasoet


Veröffentlicht am: 26.07.2024

Communication is key


Was ist die Idee?

Zwischen den Azubis untereinander und mit den Kolleg*innen soll ein gutes Kommunikationsnetzwerk entstehen. Das erleichtert es den Azubis, akute Probleme bei der Belegschaft anzusprechen. Gemeinsam wird dann nach einer Lösung für das Problem gesucht.  

Was bewirkt die Idee?

Eine Kultur der offenen und zugewandten Kommunikation schafft ein Vertrauensverhältnis zum Betrieb. Lösungen für die Anliegen der Azubis und Kompromisse werden schneller gefunden, Probleme verschärfen sich nicht mit der Zeit und die Azubis sind ausgeglichener.

Welches Problem wird adressiert?

Die Idee soll vermeiden, dass Azubis im Betrieb Arbeitszeiten zugeteilt bekommen, die im unfairen Verhältnis zu den Arbeitszeiten von Kolleg*innen stehen – z. B., dass sie an einem Feiertag und dem direkt darauffolgenden Arbeitstag arbeiten müssen, während das bei Kolleg*innen nicht der Fall ist.

Wie kann die Idee umgesetzt werden?

Die Azubis gehen auf eine Vertrauensperson im Betrieb zu, um über unfair ausgestaltete Dienstpläne zu sprechen. Diese Vertrauensperson erklärt die Situation den anderen Kolleg*innen und sie bilden mit den Azubis eine Gruppe, um das Problem bei der vorgesetzten Person gemeinsam anzusprechen und einen Kompromiss zu suchen. Dabei sind bisherige Dienstpläne und der aktuelle Dienstplan als Nachweise hilfreich.

Durch das Projekt haben wir gelernt, ...

… dass wir Menschen aus dem Ausland verstärkt unterstützen müssen. Ihre Bedarfe und Herausforderungen sind uns im Projekt bewusster geworden. Gemeinsam Lösungen für die Probleme zu entwickeln, die in Betrieben auftreten, hat Spaß gemacht.